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Eis, Schnee und Wind auf 4200 – 4800 Meter Höhe

Eis, Schnee und Wind auf 4200 – 4800 Meter Höhe

Renata und Dieter Plesa Eltschkner |

Aus Spaß wurde purer Ernst.

In einigen Momenten hatten wir daran gezweifelt, den Jama-Andenpass nach San Pedro Atacama an diesem Tag zu überqueren und auf 4200 Meter Höhe unser Zelt aufschlagen zu müssen.

Was ist geschehen?

Bereits am Vortag sind wir von Purmamarca gestartet, um am gleichen Tag noch San Pedro Atacama zu erreichen. Die Passtrasse, das Panorama, die Salzseen und faszinierenden Wolkenbilder haben jeodch zu unzähligen Fotostopps geführt.

Ab ca. 15.oo Uhr wurde uns bewusst, an diesem Tag den Pass nicht mehr überqueren zu können. Wir wussten dass es in Susques auf 3900 Meter das einzige Hotel gibt und haben dieses angefahren. Eine abenteuerliche Nacht stand uns bevor. Nicht nur die Kälte machte uns zu schaffen, sondern uns ereilte die klassische Höhenkrankheit. Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Selbst das Kauen der Kokablätter hat keine große Linderung gebracht.

Am nächsten Morgen starteten wir bei Minus 5 Grad Richtung San Pedro Atacama. Der Grenzübertritt auf 4200 Meter Höhe verlief ohne Komplikationen und noch bei bestem Wetter haben wir die Fahrt auf über 4000m genossen.

Ca. 150km vor San Pedro kamen starke Winde auf, die  Schnee auf die Strasse wehten, der zu riesigen Eislachen einfror. Die Verwehungen wurden immer länger, tiefer, eisiger und die Überfahrt immer riskanter.

 

Anfangs haben wir die Motorräder gemeinsam einzeln über die Eis-und Schneefelder bewegt und gehofft, dass keine weiteren Verwehungen kommen. Es kam jedoch anders, die Felder kamen immer häufiger, waren länger und die Zeit war fortgeschritten.

Aus Spaß wurde Ernst!

Wir waren an einem kritischen Punkt angelangt. Entweder mit hohem Risiko mit unseren schweren Bikes und Heidenau-Reifen über unzählige Schnee und Eisfelder oder bei eisigem Wind und nächtlichen Temperaturen von -10 bis – 20 Grad auf dem Berg übernachten.

Wir entschieden uns für die Risikovariante und begannen die restliche Strecke von ca. 100km über unzählige Schnee- und Eisfelder zu überqueren .

 

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit begann die Andenabfahrt nach San Pedro. Wir hatten es geschafft! Zwar noch voller Adrenalin, unterkühlt und mit „gefrorenen“ Fingern die wir kaum mehr bewegen konnten,  genossen wir wieder die wärmenden Sonnenstrahlen und Temperaturen über Null Grad.

Wir sind nochmal mit einem „blauen Auge“ davongekommen und der Tag wird wohl ewig in unserer Erinnerung bleiben.

 

Renata & Dieter

@duo93adventure